Die Vision
Syndikat:Walden hat es sich zum Ziel gesetzt, einen durch die Urbanisierung verloren gegangenen Bezug des Menschen zur Natur wiederherzustellen und bestehende Baukulturen verschiedener Regionen zu bewahren und kontemporär weiterzuentwickeln.
Das Syndikat:Walden geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus, arbeitet deshalb interdisziplinär und vereint Architektur, Handwerk, Interior, Design und Marketing.
Durch die Verwendung von natürlichen und regional verfügbaren Rohstoffen soll die Umwelt nachhaltig geschützt und eine symbiotische Beziehung des Menschen mit ihr generiert werden.
Regionale Baustoffe
Holz ist ein nachhaltiger Rohstoff, der im Gegensatz zu herstellungsintensiven Materialien wie Beton oder Stahl der Luft CO₂-Emissionen entzieht und langfristig bindet. Die Bauteile für das Syndikat:Walden können regional gefertigt werden und haben somit kurze Transportwege.
Die Holzindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und schafft Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Holz ist ein hochentwickelter und robuster Baustoff, der vielfältig eingesetzt wird und sich zu einem essentiellen Bestandteil moderner Architektur entwickelt hat.
In Häusern verbaut schafft Holz eine für den Menschen behagliche Atmosphäre: Es hat optische, haptische, akustische und olfaktorische Vorzüge.
Holz kann Feuchtigkeit abgeben und aufnehmen und sorgt so für ein ausgewogenes Raumklima.
Uns alle verbindet die Sehnsucht nach dem einfachen Leben – nicht immer, doch die Ruhe in der Natur gibt dem Ton der Stadt die Würze
Julia Schorsch-Poznanski
Inspiration verschafft mir die Vorstellung von einem kleinen Haus, das trotz seiner kompakten Kubatur im Inneren eine großzügige und überraschende Raumwirkung entfaltet.
Mit dieser Raumwirkung geht die Wahl der Materialien und ihrer Fügung einher, die im Kleinen umso perfekter zu einem harmonischen Ganzen gefügt werden muss.
Es ist ein Haus, in dem man nichts vermisst und man sich auf das Wesentliche reduziert. Hier die richtige Balance zu finden reizt mich als Architektin sehr. Ich sehe in den kleinen Häusern auf der einen Seite einen Sehnsuchtsort inmitten der Natur, ganz nach dem Vorbild Thoreaus, auf der anderen Seite hat es aber auch das Potential eines kleinen Problemlösers für unterschiedlichste siedlungsplanerische Situationen – so kann es z. B. der Nachverdichtung von vorhandenen Strukturen dienen. So klein es ist, so ein Tausendsassa in vielerlei Hinsicht ist es auch.
Frank Netzband
Ich lebe mit meiner Freundin, unserer 8‑jährigen Tochter und unserer alten Labrador-Hündin Ella in Wien. Wir mögen das Leben in unserem „Servitenviertel“: Grün vor der Tür. Das fließende Wasser am Donaukanal vor dem Fenster erinnert mich an meine Stadt Hamburg. Kleine Cafés und Geschäfte liegen direkt ums Eck. Mit dem Fahrrad ist man schnell überall in oder aus der Stadt. Wir leben urban und schätzen doch, dass unser Viertel irgendwie dörflich ist.
Meine Freundin ist in einem kleinen Dorf in den Bergen aufgewachsen. Vielleicht kommt auch daher der Wunsch: Wir möchten einen Platz für unsere Familie. Wo? Draußen in der Natur. Der Gedanke ist schon lange da, nur die Umsetzung hat bisher nicht ganz geklappt. Dann lernte ich Julia kennen und sie erzählte mir von ihrer Idee, kleine Holzhäuser bauen zu wollen, die sich an der Baukultur der jeweiligen Region orientieren.
Mein Vater war Zimmermann – mit ihm gemeinsam herumzuwerkeln und zu bauen ist eine meiner lebendigsten Erinnerungen. Für Architektur und Bauen habe ich mich schon immer interessiert. Seit meine Tochter auf der Welt ist, spielt auch nachhaltiges Denken und Leben eine immer wichtigere Rolle für mich. Und vielleicht ist es wirklich so: Je älter ich werde, desto mehr sehne ich mich nach Natur und einem Kontrapunkt zum Leben in der Stadt. Viele Gespräche später waren wir uns sicher. Wir bauen hochwertige Holzhäuser auf Basis verschiedener Grundmodule mit flexiblen Grundrissen. Das Syndikat:Walden war geboren.
Nikolaus Türk
Als mich Julia und Frank auf die Projektidee ansprachen, war ich sofort Feuer und Flamme. Genau so etwas versuche ich doch gerade für meine kleine Familie zu finden!
Einen Zufluchtsort für unsere Seelen und einen Naturspielplatz im Freien. Auch wenn meine Heimatstadt Hamburg zu den grünsten Städten Europas zählt, zieht es mich doch ständig ins „wirklich“ Grüne. Am liebsten in den Wald, fernab jeglicher Hektik, denn die Mystik des Waldes begleitet mich seit meiner frühesten Kindheit. Simpel und klar sollte die Architektur sein, denn wir wollen lernen, uns auf die wesentlichen Dinge im Leben zu konzentrieren – nicht immer einfach im Trubel der Stadt, als Inhaber einer Agentur für Architekturvisualisierung und visuelle Kommunikation.
Und das Haus sollte aus Holz sein, dem schönsten Baustoff der Welt. All das war in der Idee von Julia und Frank so gut auf den Punkt gebracht. Wie hätte ich da nein sagen können?
Christian Wittmeir
Als Frank mir vom Projekt Syndikat erzählt hat, da war ich sofort begeistert.
Die Vielseitigkeit des Materials Holz beeindruckt mich immer wieder. Es ist archaisch und modern zugleich, einfach zu verarbeiten und dennoch komplex, leicht und gleichzeitig tragfähig. Diese Eigenschaften ermöglichen sowohl modulare als auch individuelle Bauweisen.
Zudem begeistert mich die Arbeit mit einem nachwachsenden Rohstoff aus der Region. Dies fördert eine Architektur, die eng mit dem Ort und der lokalen Handwerkskunst verbunden ist und regionale Wertschöpfung unterstützt.
Ich sehe es als Herausforderung und Ziel, das Bewusstsein für diese seit Jahrhunderten bewährte und naturverbundene Bauweise zu stärken. Holzbau schafft Identitäten – ob in Möbeln, kleinen Häusern oder ganzen Siedlungen – und trägt zur Gestaltung einzigartiger Lebensräume bei.
Syndikat Walden ist für mich die ideale Plattform, um diese Ideen in unterschiedlichen Maßstäben zu entwickeln und gemeinsam zu realisieren.
Lokale Identität
Die Baukultur befindet sich momentan in einer Identitätskrise. Auf der einen Seite besinnt man sich auf das traditionsreiche Material Holz, auf der anderen Seite fehlen der Wille und der Sinn dafür, die vorhandene, über Jahrhunderte entwickelte Baukultur zu pflegen, weiterzuentwickeln und in die Zukunft zu führen.
Der Blick nach Vorarlberg führt uns indes ein vorbildliches Beispiel für die Weiterentwicklung einer bestehenden Baukultur vor Augen.